ADHS
ADHS ist die Abkürzung für „Aufmerksamkeits-defizit-hyperaktivität-syndrom bzw. -störung“.
Das Störungsbild der ADHS ist sehr komplex. In den Leitlinien werden mögliche Anzeichen/Merkmale aufgezählt, welche auf eine ADHS/ADS hinweisen. Es wird allerdings betont, dass sie jeweils unterschiedlich „stark“ ausgeprägt sein können. Deswegen wird auch zwischen verschiedenen Subtypen unterschieden. Die Merkmale treten bereits im Kindesalter auf und ziehen sich konstant durch alle Lebensbereiche durch. Die Intelligenz liegt im Normbereich.
Typische Symptome einer ADHS/ADS
- einen unbändigen/unerschöpflichen Bewegungsdrang, motorische Unruhe (abruptes Aufspringen vom Stuhl etc.)
- organisieren, selbstbeobachten und planen fällt schwer
- Arbeitsstil wirkt schnell, wenig sorgfältig und chaotisch
- kurzes und intensives Interessieren für eine Sache, aber oft keine Ausdauer
- impulsives arbeiten und entscheiden, da auf den stärksten Reiz reagiert wird
- es gibt nur sehr kurze hoch konzentrierte Phasen. Die Aufmerksamkeit und Konzentration können nur kurz aufrechterhalten werden, dadurch kommt es oft zu Flüchtigkeitsfehler.
- schnelles Ablenken, länger bei der Sache bleiben fällt schwer, sehr ungeduldig
- häufiges Wegträumen und damit aufhören an der Sache weiter zu arbeiten, scheint nicht zuzuhören. Anweisungen müssen häufig wiederholt werden
- Sich selbst, die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu kontrollieren fällt schwer. Das Verhalten ist oft für die Mitmenschen nicht vorhersagbar
Jedoch werden bei den Betroffenen von ADHS/ADS nur die Schwächen gesehen. Menschen mit ADHS/ADS haben oft aber auch außerordentliche Stärken, ein Blick darauf lohnt sich:
- können sich leicht für etwas begeistern und sind häufig äußerst erfinderisch, kreativ und haben viel Fantasie
- sind neugierig und haben dadurch oft vielfältige Interessen
- oft sind sie in den Gebieten, die sie interessieren ausgezeichnete Experten
- sportlich, beweglich, aktiv und sehr reich an Energie, ständig einsatzbereit und arbeiten gerne mit dem Körper
- sie wagen gerne Neues und können risikobereit sein
- haben oft einen ausgesprochenen guten Sinn für Gerechtigkeit
- sie können sehr spontan sein
- „Steh-auf-Männchen“
In der Lerntherapie kommen wissenschaftlichen empfohlenen Programmen zum Einsatz. Mit Hilfe von diesen Prorammen werden beispielsweise klare Regeln und Grenzen, Verstärkersysteme und Punktepläne erarbeitet und Elementen wie beispielsweise Eigensteuerung, Konzentration und Selbstinstruktion trainiert.
- Training von Lauth/Schlottke
- ATTENTIONER Training von Jacobs/Petermann
- THOP von Döpfner/Schürmann/Frölich
- Selbstinstruktionsverfahren