Rechenschwäche / Rechenstörung
Je nach Ausprägung der Symptome, wird von einer Rechenschwäche oder Rechenstörung gesprochen. Diese wird als RS abgekürzt. In Fachbüchern wird auch der Begriff Dyskalkulie verwendet.
Typische Probleme die auf eine Rechenschwäche/-störung hinweisen können
- Mengen können sich nicht gut vorgestellt und eingeschätzt werden (viel/wenig, größer/kleiner)
- Zahlen werden verdreht (58 wird als 85 geschrieben oder gelesen) oder/und verwechselt (14 mit 40)
- Hinter den Zahlen sind keine Mengen abgespeichert
- Rechenzeichen und Stellenwerte werden vertauscht
- Rechnen mit Längen, Maßen, Gewichten und Geld bereitet Schwierigkeiten
- Zwischenergebnisse werden vergessen
- Häufig werden bis in die „hohen“ Zahlen die Finger zum Zählen benutzt
- Rechnungen mit Zehner-Übergänge sind schwierig
- Die Zerlegung der Zehner ist schwierig (Verliebte Zahlen)
- Platzhalter- und Umkehraufgaben werden nicht verstanden
- Üben und Lernen bringt nicht den gewünschten Lernerfolg, man hat das Gefühl immer wieder von vorn zu beginnen
- Sätze wie „Das schaffe ich eh nicht“ verankern sich in den Gedanken des Kindes, wodurch die Motivation neu zu beginnen und das Selbstwertgefühl sehr geschwächt werden
Inhalte der Lerntherapie
Vor jeder Therapie wird ein individueller Therapieplan erstellt.
Grundlegend dafür wird in der qualitativen und quantitativen Eingangsdiagnostik der aktuelle Wissensstand und die Lücken des Betroffenen ermittelt. Für die quantitative Diagnostik werden ausschließlich wissenschaftlich normierte Testverfahren eingesetzt.
In der Therapie wird an dem Wissensstand angesetzt, an dem der Betroffene noch Sicherheit hat.
Inhalte der Lerntherapie sind beispielsweise ein grundlegendes basales Verständnis für Zahlen und Mengen und eine Vorstellung von Zahlenräumen. Außerdem werden der mentale Zahlenstrang und das "innere Bild der Zahlen"/Fingerbilder entwickelt. Das Konzeptwissen wird aufgebaut und Rechenoperationen werden in allen Rechenarten bis in den hohen Zahlenraum vertieft.